Dönges Loch

Nach vorhandenen Aufzeichnungen dürfte folgende Schilderung zutreffend sein:

Am 2. Juli 1846 befand sich der 41 jährige Forstläufer Johann Jakob Dönges auf seinem routinemäßigen Inspektionsgang durch die Gelnhäuser Waldungen. Es muss davon ausgegangen werden, dass Dönges in dem Bereich zwischen dem „Marberg“ und den bekannten Waldparzellen „Hinter den Tannen“ einen Wilderer überraschte. Dieser hat ihn vermutlich getötet.

Die Ehefrau des Forstläufers Dönges alarmierte, nachdem ihr Mann von seinem Dienstgang schon längst hätte zurückgekehrt sein müssen, den Stadtgendarmen Kreuter. Nachdem der Forstläufer auch am nächsten Morgen noch nicht zu Hause eingetroffen war, begaben sich der Stadtpolizist und ein paar freiwillige Helfer auf die Suche. Nach einiger Zeit fand man den mit Laub zugedeckten toten Johann Jakob Donges unter einer Buche.

Die Frage nach dem ruchlosen Mörder des Forstläufers bewegte die Gemüter. Unter vorgehaltener Hand wurden allerlei Vermutungen aufgestellt. An Biertischen munkelte man, daß es sich bei dem Täter wohl um eine hochangesehene Persönlichkeit handeln müsse. In diese Verdächtigungen wurden u.a. auch ein Gelnhäuser Apotheker und ein Metzger einbezogen. Beide haben kurze Zeit nach dem schrecklichen Geschehen mit ihren Familien Gelnhausen verlassen.

Der Ermordete wurde auf dem alten Gelnhäuser Friedhof beigesetzt. Auf seinem Grabstein war eingemeißelt:

Hier ruht in Gott

Johann Jakob Dönges

Forstläufer

Geboren am 25.7.1804

Gestorben durch Mörderhand

Am 2. Juli 1846